Schöne Bescherung: Red Hocks nach Sieg gegen Ingolstadt Tabellenführer

Sein Comeback gab Daniel Wipfler (Mitte) im Derby gegen Ingolstadt. John Blümke (rechts) steuerte zwei Tore zum 8:1-Sieg bei. (Foto: Finkenzeller)

Sein Comeback gab Daniel Wipfler (Mitte) im Derby gegen Ingolstadt. John Blümke (rechts) steuerte zwei Tore zum 8:1-Sieg bei. (Foto: Finkenzeller)

Kaufering – Die Red Hocks Kaufering feiern Weihnachten als Tabellenerster der 2. FBL Süd/Ost. Durch drei weitere Punkte, eingefahren am Samstag mit einem 8:1-Derbysieg zuhause gegen die Schanzer Ducks des ESV Ingolstadt, gelang der Sprung an die Spitze.

Wie heiß sie darauf waren, nach einer Serie von Auswärtsspielen erstmals seit Ende Oktober wieder daheim aufzulaufen, unterstrichen die Gastgeber von Beginn an. „Wir hatten heute einen sehr guten Start“, freut sich Trainer Henrik Nordström. „Das Tempo war von Beginn an hoch, wir hatten sofort unsere Chancen und das Spiel komplett unter Kontrolle.“

Tore waren da nur eine Frage der Zeit. Trudelte Johannes Föhrs Abschluss aus dem Halbfeld nach gerade einmal einer Minute noch etwas glücklich ins Gehäuse, so gab es bei den darauffolgenden Einschlägen nichts zu halten. Nachdem Calli Rieß in die Mitte zog, rumste es gewaltig im Winkel (4.). Danach stand John Blümke richtig: Zunächst verwertete er einen Querpass von Marco Tobisch (12.), kurz darauf spielte ihn Enge Nguyen auf fast der gleichen Position frei (15.). Als dann erneut Calli Rieß eine mustergültige Kombination aus kurzer Distanz direkt verwertete (17.), war bereits früh eine Vorentscheidung gefallen. 

„Wir wollten das Spiel möglichst lange offen halten, aber auch selbst giftig agieren“, kommentiert ESV-Coach Johannes Schönmeier. „Im ersten Drittel muss man aber ehrlicherweise anerkennen, dass es ein Klassenunterschied war. Wir konnten mit Kauferings Tempo nicht wirklich mitgehen und leisteten uns viele Unaufmerksamkeiten.“ Immerhin: Sein stets engagiertes, in den Schlüsselmomenten bis dahin aber zu oft überrumpeltes Team blieb am Ball. Als die Pressingfalle doch einmal zuschnappte, verkürzte Michael Bachmann auf Vorlage von Luca Scharnagl (19.).

Für das zweite Drittel nahmen sich die Kauferinger vor, das Tempo noch ein bisschen mehr anzuziehen. Tatsächlich verflachte das Geschehen fortan allerdings zusehends. „Ab da haben wir deutlich mehr zu uns gefunden und konnten besser dagegenhalten“, ist Ingolstadts Trainer zufrieden. Weniger angetan zeigt sich freilich Nordström: „Da ist uns der Fuß zu sehr vom Gaspedal gerutscht und die Fehlerquote nahm zu.“ Am Ende eines zerfahrenen Durchgangs mit zwei ungenutzten Strafen auf beiden Seiten staubte Raphael Heinzelmann noch einen Abpraller zum 6:1 ab.

„Im Schlussabschnitt haben wir dann aber wieder die Kurve gekriegt“, lobt Nordström. Defensiv hatte sein Team die Partie im Griff, Ingolstadt haderte mit der Verwertung seiner spärlichen Chancen. Stattdessen trafen wieder die Red Hocks. Zunächst fand eine Direktabnahme aus zentraler Position von Jonas Knaus das Netz (47.), anschließend brach erneut Tobisch über links durch, um Torjäger Miro Akerlund zu bedienen (54.). Die Kauferinger hätten es vor prächtiger Kulisse gern noch zweistellig gemacht; einem Powerplaytor Gregor Denks verweigerten die Schiedsrichter aber wegen hohen Stocks die Anerkennung (59.) und bei einem Durchbruch Ferdinand Reichenbergers fand der Ball wohl erst mit Ertönen der Schlusssirene den Weg über die Linie (60.). 

„Der Derbysieg für Kaufering war mehr als verdient, auch mal unabhängig vom ersten Spielabschnitt“, erkennt Coach Schönmeier an. „Aktuell ist das nicht unsere Kragenweite in der Liga.“ Sein Team freue sich über ein Weihnachtsfest und Silvester als Tabellenführer, fasst Nordström zusammen. „Die Jungs haben sich das nach einer fantastischen ersten Saisonhälfte verdient.“

Weiter geht es für die Red Hocks am 10. Januar mit dem Pokalachtelfinale beim FBC München. In der Liga gilt es ab dem 17. Januar wieder die Tabellenführung zu verteidigen. Das neue Jahr beginnt dort mit einem kniffligen Auswärtsspiel beim Vierten, den Saalebibern Halle.