Derbysieg in der Overtime

Toni Lahtinens Tor in der Verlängerung setzte den Schlusspunkt nach einer starken Kauferinger Aufholjagd. (Foto: Finkenzeller)

Toni Lahtinens Tor in der Verlängerung setzte den Schlusspunkt nach einer starken Kauferinger Aufholjagd. (Foto: Finkenzeller)

Aufholjagd in München: Red Hocks weiterhin ungeschlagen 

Kaufering – In den Floorballbundesligen der Männner gibt es in dieser Saison nur noch ein ungeschlagenes Team: die Red Hocks Kaufering. Für den 8:7-Sieg in München waren aber eine wilde Aufholjagd und ein später Schuss ins Glück in der Verlängerung notwendig.

Nach einer „fantastischen“ Partie komme er zu allererst nicht umhin, die Charakterstärke seines Teams zu loben, freut sich Kauferings Headcoach Henrik Nordström. Die war auch nötig, denn obwohl die Gäste vor knapp 200 Fans – beinahe die Hälfte der Tribüne war in Rot getaucht – nach einer Freischlagvariante durch Miro Akerlund (1.) in Führung gingen, waren es die Hausherren, die deutlich besser ins Spiel fanden.

Tomas Stein (5.) glich rasch aus, Imo Ziemendorf (12.) legte im Powerplay vor und nachdem auch noch Torben Kleinhans (16.) und Lukas Cordes (16.) binnen 27 Sekunden einen Doppelpack für die spielstarken Münchener schnürten, hatte der FBC die Red Hocks zwischenzeitlich überrollt. Dass Ferdinand Reichenberger 26 Sekunden vor der ersten Pause immerhin noch per Abstauber verkürzte, sorgte zumindest für ein Kauferinger Lebenszeichen.

Zwar leisteten sich beide Teams über das ganze Spiel hinweg reichlich technische Unsauberkeiten, die Münchener setzten die Red Hocks aber vor allem im ersten und zweiten Durchgang deutlich systematischer unter Druck als andersherum. „Da haben wir aggressiv gespielt und viele Bälle hoch gewonnen“, fasst FBC-Coach Fredrik Ekvall zusammen. „Bis dahin nutzte München unsere Fehler eiskalt aus“, bestätigt Kauferings Trainer Nordström.

Denn im zweiten Durchgang bot sich ein ähnliches Bild: Immer, wenn die Red Hocks verkürzten, schienen die Hausherren kurz zu wanken – um dann wieder Kapital aus einem Kauferinger Lapsus zu schlagen. Marco Tobischs Treffer zum 4:3 (22.) beantwortete Tim-Volkan Adolphs (26.); nach Benedikt Föhrs erneuten Anschluss (28.) schraubten Sebastian Unterberger (32.) und Asko Heinaro (37.) den Münchener Vorsprung sogar auf drei Tore hoch.

„Trotzdem: Wir haben nie aufgehört an den Sieg zu glauben“, lobt Nordström die Moral seiner Mannschaft. Kollege Ekvall indes hadert mit der eigenen Herangehensweise im letzten Drittel: Er habe sein Team zu passiv eingestellt, Kaufering habe den FBC vor Herausforderungen gestellt, wie zuvor noch kein anderer Gegner in dieser Saison. Der Druck habe infolgedessen immer mehr zugenommen. Reichenberger (52.) und Johannes Probst (49.) schafften bei schnellen Gegenstößen erneut den Anschluss, Akerlund glich aus (55.).

„Das Spiel hätte in beide Richtungen ausgehen können“, findet Nordström. Ekvall sieht das genauso: „Beide Teams hatten die Chancen dafür, der Partie eine andere Wendung zu geben.“

In der Verlängerung war es dann aber Toni Lahtinen (67.), der einen erneuten Kauferinger Tempovorstoß mit dem Siegtreffer krönte. „Wir haben den mentalen Kampf gewonnen, München wurde nervöser, das war der Unterschied“, fasst Nordström zusammen. Hervorzuheben sei aber die Leistung beider Teams – und die der Fans auf der Tribüne. „Das Publikum war großartig.“ 

Die 2. FBL Süd/Ost gönnt den bayerischen Teams am kommenden Wochenende eine Verschnaufpause. Weiter geht es für die Red Hocks am Samstag, 15. November, mit dem nächsten Spitzenspiel: Die Kauferinger treten als aktueller Tabellenzweiter beim -dritten Wernigerode an (15 Uhr).