Zwei Schwergewichte vor der Brust

Kriss Luzinskis (rechts) hat der Kauferinger Defensive zuletzt viel Stabilität gegeben. Eine konzentrierte Abwehrarbeit wird auch gegen Holzbüttgen und Weißenfels gefragt sein.  Foto: Stefan Wiede

 

Red Hocks empfangen am Wochenende Holzbüttgen und Weißenfels

Kaufering – Schwerer kann ein Wochenendprogramm in der Floorball Bundesliga wohl gar nicht aussehen: Die Red Hocks empfangen im Kauferinger Sportzentrum zunächst den amtierenden deutschen Meister, tags darauf den Vizemeister. Trotz der großen Herausforderung rechnen sich die Roten in den Heimspielen gegen die DJK Holzbüttgen (Samstag, 18 Uhr) und Weißenfels (Sonntag, 16 Uhr) Chancen aus.

Als die deutsche Nationalmannschaft vergangene Woche zum 6-Nationen-Cup antrat und sich dort beachtlich schlug, stellten Weißenfels und Holzbüttgen neun Spieler und damit fast den halben deutschen Kader. Kein Wunder, dass auch der Bundestrainer auf den UHC und die DJK setzt, denn erst im Sommer hatten beide Teams den deutschen Floorball-Meistertitel in packenden Finals unter sich ausgemacht – mit dem besseren Ende für Holzbüttgen, das die Trophäe erstmals in der Geschichte nach Nordrhein-Westfalen holte.

Vor allem der frischgebackene Meister scheint seine Form über die Sommerpause hinweg gehalten zu haben, denn in den ersten vier Saisonspielen gab es keinen Punktverlust. In der Final-Neuauflage wies der Meister den Vize sogar deutlich mit 10:3 in die Schranken – was gleichzeitig eine kleine Ergebnis-Krise beim UHC einläutete: Der Rekordmeister verlor anschließend auch in Hamburg und mühte sich gegen Schriesheim zu einem 7:5.

Bei den Kauferingern zeigte die Formkurve derweil zuletzt nach oben: Nach zwei dürftigen Heimspielen gegen Leipzig und Schriesheim funktionierte in Bonn und Chemnitz sowohl die Konterabsicherung als auch das Offensivspiel schon besser – insbesondere im Gastspiel beim letztjährigen Halbfinalisten Chemnitz, wo die Roten mit 11:6 ihren ersten Saisonsieg feierten. „Natürlich hatten wir uns alle einen besseren Start erhofft. Aber mit fünf neuen Spielern mussten sich unsere Reihen erstmal finden“, erklärt Verteidiger Kriss Luzinskis. „Wir wachsen von Training zu Training und von Spiel zu Spiel. Gegen Chemnitz haben wir gesehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Luzinskis war zuletzt als Antreiber und Abräumer Sinnbild für die dazugewonnene Stabilität in der Defensive. Diese wird auch in den bevorstehenden Heimspielen gefragt sein, denn mit Holzbüttgen und Weißenfels kommen bekanntermaßen die Tormaschinen der Liga an den Lech. Der 23-Jährige meint: „Wir wissen nicht genau, was auf uns zukommt. Aber ich kann versprechen, dass wir 100 Prozent Einsatz geben werden, und mit der tollen Fankulisse in Kaufering hoffe ich, dass wir auch zu Hause die ersten Punkte holen können.“

Wie sich der Lette in seiner neuen Heimat eingewöhnt hat? „Ich bin sehr zufrieden hier. Mein Fokus liegt aktuell vor allem auf der Mannschaft: Ich versuche, meine bestmögliche Leistung zu zeigen, damit wir uns als Team weiterentwickeln können.“

Auch Trainer Markus Heinzelmann hat das spielfreie Wochenende genutzt und an taktischen Kniffen gegen die beiden Bundesliga-Schwergewichte getüftelt. „Wir haben uns in den letzten Tagen vieles angeschaut. Da voraussichtlich der ganze Kader zur Verfügung stehen wir, bin ich zuversichtlich, dass uns am Wochenende eine Überraschung gelingen kann.“

Anpfiff am kommenden Samstag ist um 18 Uhr, am Sonntag um 16 Uhr.