Zu viele Strafen, zu schwach im Abschluss

Moritz Leonhardt (am Ball) verbuchte gegen Schriesheim drei Torbeteiligungen. Noch ist bei seiner Mannschaft aber gewaltig Luft nach oben.    Archivfoto: Finkenzeller

Kaufering – Auch im zweiten Heimspiel der neuen Saison gab es für die Kauferinger Bundesligafloorballer noch keine Punkte. Trotz guter spielerischer Ansätze, insbesondere im ersten Drittel, setzte es im Derby gegen den TV Schriesheim eine schmerzhafte 5:8-Niederlage. Ausschlaggebend waren insbesondere viele Strafen sowie eine mangelhafte Torchancenverwertung.

Unter der Woche hatte sich die Mannschaft intensiv auf den Gegner aus Schriesheim vorbereitet. Coach Markus Heinzelmann hatte immer wieder davon gesprochen, dass man besonders Strafzeiten vermeiden müsse, denn in Vergangenheit war das Überzahlspiel des TVS stets gefährlich. Im Spiel nach vorne wollte man sich mehr Chancen herausspielen als noch vor einer Woche gegen Leipzig.

Die Männer vom Lech starteten gut in die Partie. In den ersten Wechseln störten sie den Spielaufbau der Schriesheimer früh. Nach nicht einmal drei Minuten musste allerdings ein Kauferinger auf die Strafbank. Und Trainer Heinzelmann sollte mit seiner Einschätzung Recht behalten: Schon das erste Powerplay nutzte Schriesheim zur Führung. Doch danach übernahmen die Hausherren die Kontrolle über die Partie. Sie hatten viel Ballbesitz und erspielten sich teilweise gute Chancen. Moritz Billes sorgte mit einem platzierten Distanzschuss für den Ausgleich. Gleiches galt für Verteidiger Arturs Bracka, der nach Pass von Moritz Leonhardt von der Mittellinie abzog und für die erste Kaufering Führung in dieser Saison sorgte. Und es kam noch besser: Knapp drei Minuten später war es Leonhardt selbst, der zur Freude der über 200 Zuschauer zum 3:1 vollstreckte. Obwohl der rote Faden im Spiel der Red Hocks bis zur Drittelpause nicht abriss, wurde der Vorsprung bis zum Pausentee noch verschenkt – mit einem Konter und einem weiteren Überzahlspiel kamen die effektiven Gäste zum bis dato schmeichelhaften 3:3.

Im zweiten Drittel machten sich die Schriesheimer jedoch daran, sich den Spielstand zu verdienen. Kaufering tat nun weniger fürs Spiel. Stürmer Leonhardt kritisch: „Wir konnten zu wenig aus dem Ballbesitz machen und hatten kaum noch große Torchancen.“ Schriesheim indes zeigte sich kaltschnäuzig vor dem Tor und befreite sich problemlos aus der eigenen Hälfte. Ein Doppelschlag zur Hälfte des Drittels brachte den Baden-Württembergern eine 5:3-Führung ein. Einzig Neuzugang Luis Rüger konnte nach Pass von Raphael Heinzelmann den Anschlusstreffer erzielen.

Besonders bitter dann: Direkt nach Anpfiff zum dritten Drittel erhöhten die Gäste auf 6:4. Kaufering war dadurch noch mehr gefordert, Druck zu machen. Schriesheim, das nur mit zwei Reihen angereist war, verschleppte das Spieltempo clever, wurde daran allerdings auch kaum gehindert. Die Red Hocks taten sich sichtlich schwer, temporeichen Floorball zu spielen und den Druck nochmal zu erhöhen. Einen Schuss von Leonhardt fälschte Benedikt Richardon zwar unhaltbar zum 5:6 ab. Doch Schriesheim agierte weiterhin routiniert.

Als Kaufering die nächste Strafe zog, legte Linus Braune für den TVS auf 7:5 vor. Und als die Roten noch Torhüter Dominik Bürger zu Gunsten eines weiteren Feldspielers zogen, erhöhte der starke Felix Künnecke (drei Tore, zwei Vorlagen) auf 8:5.

Die Mannschaft um Trainer Markus Heinzelmann wird also auch in den nächsten Tagen hart arbeiten müssen, um erste Punkte zu verbuchen. „Wir werden weiter alles reinhauen, um den Turning Point zu erzwingen“, verspricht Moritz Leonhardt, der am Samstag zum besten Kauferinger gewählt wurde. Vielleicht erreicht man diesen Wendepunkt schon am kommenden Samstag, wenn die Red Hocks zum langen Auswärtswochenende aufbrechen. Zunächst gastieren die Kauferinger bei den Dragons in Bonn (Anpfiff um 18 Uhr), am Sonntag (16 Uhr) bei den Floor Fighters Chemnitz.