Red Hocks müssen in die Saison-Verlängerung

Daniel Wipfler (vorne) erzielte gegen Holzbüttgen zwei Treffer. Trotzdem konnten sich seine Red Hocks gegen Nationalspieler Nils Hofferbert & Co. am Ende nicht durchsetzen.  Foto: Finkenzeller

 

Rettung denkbar knapp verpasst: In den Playdowns wartet der SC DHfK Leipzig

Kaufering- Am vergangenen Wochenende stand für die Red Hocks Kaufering eines der wichtigsten aber gleichzeitig auch anspruchsvollsten Saisonspiele an: Mit einem Sieg beim Tabellenzweiten, der DJK Holzbüttgen, hätten die Roten noch am letzten Hauptrundenspieltag die Playdowns vermeiden und den Klassenerhalt bereits vorzeitig sichern können. Obwohl Kaufering eine starke Partie ablieferte und bis ins Schlussdrittel hinein immer wieder führte, gelang die Überraschung letztendlich doch nicht und so führt der Weg nun unweigerlich in die Playdowns.

Schon von Beginn an zeigten die Red Hocks, dass sie den Schwung der letzten Wochen auch nach Holzbüttgen mitgebracht hatten. Zwar gestaltete sich die Partie zunächst sehr ausgeglichen, doch den ersten Nadelstich setzten die Gäste aus Bayern: Nach einem Querpass von Marco Tobisch setzte Jan Küchli zum Bogenlauf an und versenkte den flatternden Ball im linken Kreuzeck. Die Freude währte aber nur kurz, denn mit einem Doppelschlag drehte die DJK die Partie – Torben Lange und Nationalspieler Nils Hofferbert trafen zum 1:2. Von der Anzeigetafel unbeirrt, spielten die Red Hocks aber auch weiterhin mutig nach vorne und erspielten sich auch zahlreiche Chancen. Trotz Überzahlgelegenheiten und schön herausgespielter Möglichkeiten tat sich im Auftaktdrittel aber nichts mehr.

Weiter angestachelt vom Trainerduo Christoph Huber und Markus Heinzelmann kamen die Red Hocks mit einer „Jetzt erst recht!“-Einstellung im zweiten Drittel aus der Kabine: Schon in der 25. Minute machte sich diese bezahlt, denn mit einem schnellen Drehschuss verwandelte Daniel Wipfler zum 2:2 und öffnete damit wieder die Tür zum Klassenerhalt – wie sich aufgrund der Ergebnisse in den anderen Hallen herausstellte, hätte bereits ein Unentschieden zum Bundesliga-Verbleib gereicht.

Gut acht Minuten später sprachen die Schiedsrichter eine Zweiminutenstrafe gegen den DJK wegen Stoßens aus. Trotz Unterzahl versuchte Holzbüttgen mutig, einen Konter zu laufen, verlor dabei allerdings den Ball; diese Chance ließen sich die Red Hocks nicht entgehen und schossen nach schneller Seitenverlagerung von Raphael Heinzelmann das 3:2. Das Tor erzielt hatte Jonas Fellner (33.). Anschließend passte in der Hintermannschaft der Roten allerdings die Zuordnung nicht, was Holzbüttgen eiskalt ausnutzte: Niklas Stammen egalisierte. Doch die Red Hocks blieben nervenstark und legten wieder vor: Nachdem sie geduldig den Ball hatten laufen lassen, setzten Jan Küchli und Marco Keß zum Doppelpass an und Keß, mit fast 32 Jahren erfahrenster Spieler der Kauferinger, schloss mit einem wuchtigen Handgelenkschuss zum 3:4 ab. Mit der Führung im Rücken ging es dann auch in die letzte Drittelpause.

Der Start in die letzten 20 Minuten der Bundesliga-Hauptrunde verlief dann aber denkbar schlecht: Holzbüttgen hatte den angeschlagenen Nationalspieler Torben Kleinhans eingewechselt, um die Wende herbeizuführen, und der Plan ging auf: Nach nur 15 Sekunden wurde Kleinhans am langen Pfosten bedient und schob zum 4:4 ein. Danach folgte ein offener Schlagabtausch und dabei kamen die Red Hocks einmal mehr zurück: Wieder war es Wipfler, der per Schlenzer vorlegte. Doch auch hier kam Holzbüttgen schnell zum Ausgleich (43.). Bitter dann: Nachdem die Red Hocks gerade eine Unterzahl überstanden hatte, fiel das 6:5. Und während der Ausgleich fortan nicht mehr gelingen wollte, erhöhte die DJK – wieder durch Kleinhans - auf 7:5. So blieb den Red Hocks nur noch das volle Risiko, indem Trainer Heinzelmann Torhüter Dominik Bürger zu Gunsten eines weiteren Spielers vom Feld nahm – was Nils Hofferbert zum 8:5 ins leere Tor nutzte.

So funktioniert der Playdown-Modus

So schließen die Red Hocks die Hauptrunde nun auf dem elften Platz ab und müssen in die Playdowns. Das bedeutet: In einer Best-of-Three-Serie treffen die Roten am 4./11. und 12. Juni auf den Zwölftplatzierten DHfK Leipzig – zunächst einmal auswärts, danach ein- oder zweimal im Kauferinger Sportzentrum.

Verliert Kaufering zwei dieser drei Spiele, wäre der Abstieg in die 2. Bundesliga besiegelt. Gewinnen die Red Hocks zwei der Partien, stünde im nächsten Schritt die Relegation an: In dieser würden sie auf den Zweitliga-Vizemeister treffen, wieder in einer Best-of-Three-Serie. Wer diese Relegations-Serie gewinnt, darf nächste Saison erstklassig spielen. Beendet wäre die Saison dann spätestens Ende Juni.