Pokal-Derby: Red Hocks Herren 2 verkaufen sich teuer

Kapitän Lukas Wexenberger (rot) verpasste mit seiner Mannschaft die zweite Runde des Floorball Deutschland Pokals nur knapp.   Foto: Finkenzeller

 

Regionalliga-Floorballer der Red Hocks Kaufering schaffen beinahe die Sensation zum Saisonauftakt und unterliegen dem Lokalrivalen aus München in einer spannenden Partie knapp mit 9:10 nach Verlängerung (4:5, 2:2, 3:2, 0:1)

Kaufering – Am Samstagabend standen sich im Rahmen des Floorball-Deutschland-Pokals die Lokalrivalen des FC Stern München und der VfL Red Hocks Kaufering II gegenüber. Für die zweite Garde der Red Hocks war es nicht nur das erste Spiel nach fast 11-monatiger Corona-Pause, sondern auch das erste Spiel auf dem neu verlegten Boden des Sportzentrums, der gerade noch rechtzeitig zum Saisonstart fertig gestellt wurde. Die Zweitligisten vom FC Stern hatten in den letzten Wochen bereits ein paar Vorbereitungsspiele hinter sich und starteten so gegen die Regionalligisten der zweiten Mannschaft als Favoriten in die Partie.

Sofort machte sich dieser Vorsprung auf dem Feld bemerkbar und die Sterne setzten die Lech-Löwen unter Druck. Die erste Großchance jedoch setzte der Kauferinger Marco Papandrea nach erfolgreichem Pressing in der 5. Minute an den Münchener Pfosten. Fast im Gegenzug aber versuchte es der Gästestürmer Moritz Fischer mit einem Weitschuss und versenkte den Ball im Netz zum 0:1. In der 6. Minute erfolgte schon die schnelle Antwort durch Tizian Heinzelmann, der auf Höhe der Mittellinie abzog und flach unter dem Arm von Gäste-Goalie Simon Iser zum Ausgleich traf. Doch kaum eine Minute später brachte Luis Rüger seine Isar-Städter wieder in Führung. Das Spielgeschehen war reich an Torszenen, so dass in der Folge ein Tor ums andere fiel. Während Wexenberger, Brückelmayr und Papandrea die Lech-Löwen immer wieder heranführten, stellten die Münchener Adolphs, Rüger und Broberg stets die Führung wieder her. Mit einem knappen 4:5 ging es nach dem ersten Drittel in die Kabinen.

Der zweite Abschnitt begann für die ca. 50 Zuschauer ebenso rasant wie der erste. Lukas Wexenberger erzielte in der zweiten Minute auf Pass von Tim Utecht den verdienten Ausgleich. Die Oberbayern erwiderten dann aber in der 6. und 7. Minute durch Frederico Vanoni und Luis Rüger und zogen mit zwei Toren auf 5:7 davon. Das vorläufige Ende des Spektakels setzte Tim Utecht in der 9. Minute nach Pass von Raphael Heinzelmann. Nur noch 6:7 für München. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Tempo beider Mannschaften sehr hoch. Nun aber hatten beide ihre Defensiv-Reihen besser auf die Stürmer abgestimmt, mehr Schüsse geblockt und mehr Körpereinsatz gebracht. Dies hatte zur Folge, dass die Torszenen rarer wurden und die Strafzeiten sich häuften. Die Schiedsrichter Nicolas Burmeister und Benjamin Rudin leiteten das Match souverän und ließen sich auf keine Diskussion ein. Die ausgesprochenen 2-Minuten-Strafen einmal gegen die Red Hocks und zweimal gegen den FC Stern blieben ohne Folgen.

Das letzte Drittel startete für beide Mannschaften wieder mit je einer zwei Minuten-Strafe, bei der jedoch nur die Kauferinger durch Raphael Heinzelmann zum 7:7 Ausgleich einen Nutzen davontragen konnten. Mit Ende der Strafbank-Periode kamen nun wieder beide Tormaschinen in Schwung. Frederico Vanoni brachte die Gäste in der 8. Minute in Führung. Postwendend aber stellte eine Coproduktion der Brüder Heinzelmann den Ausgleich wieder her. Noch in der 9. Minute gingen die Red Hocks zum ersten Mal in der Partie in Führung. Benedikt Föhr schoss aus dem Getümmel den Stern-Goalie an und Alexander Stolle verwandelte den Abpraller unhaltbar. In den letzten zehn Minuten pressten die Münchener nun sehr tief und versuchten die Kauferinger Abwehr zu Fehlern zu zwingen. Dies gelang auch ein paar Mal, jedoch gingen am souveränen Schlussmann Jonas Schweyer jegliche Bemühungen zu Nichte. Die Konter der Lech-Städter waren nicht minder gefährlich, führten aber auch nicht zum erlösenden Erfolg. Fünf Minuten vor Schluss übernahm der Münchener Kapitän und Verteidiger Asko Heinaro die Stürmeraufgaben, scheiterte zweimal am Red Hock-Goalie, um dann beim dritten Anlauf den Ausgleich für seine Mannschaft herzustellen. Unter großer Hektik und Spannung verliefen die letzten Minuten, ohne jedoch einen Sieger hervorzubringen.

Die Verlängerung begann verhalten, da keine Mannschaft den entscheidenden Fehler begehen wollte. In der fünften Minute schnappte sich der Kauferinger Brückelmayr den Ball in der gegnerischen Ecke, legte zu Utecht in die Mitte ab, der zog den Ball über den Goalie an die Unterkante der Latte. Aber der Ball landete vor der Torlinie und ein Abwehrspieler konnte den Ball aus der Gefahrenzone beseitigen. Diese Rettungsaktion leitete den Gegenzug der Münchener ein und Yannik Zölzer beendete das Spiel abrupt mit seinem Siegtreffer.

Sichtlich niedergeschlagen, aber mit erhobenem Haupt, gratulierten die Mannen der Red Hocks dem Gast aus München zu ihrem Erfolg.

„Die Leistung lässt auf eine erfolgreiche Saison hoffen,“ zog Trainer Tom Richardon sein Resümee aus dem beherzten Spiel seiner Red Hocks. Kapitän Lukas Wexenberger war ebenfalls voll des Lobes: „Wir haben gegen eine Zweitliga-Mannschaft auf Augenhöhe mitgespielt und werden nun mit gestärktem Selbstbewusstsein in die Regionalliga-Saison starten“.