Nach dem Blitzstart ins Straucheln geraten

Raphael Heinzelmann traf gegen Bonn dreimal. Am Ende reichte es aber nicht zum Heimsieg.  Foto: Finkenzeller

 

Kaufering – Mit dem Rückenwind aus zuletzt zwei Siegen starteten die Bundesligafloorballer der Red Hocks Kaufering in das so wichtige Heimspiel gegen die Dragons Bonn – bei einem Sieg wäre der Klassenerhalt nahezu eingetütet gewesen. Stattdessen gaben die Roten eine komfortable Führung noch aus der Hand und verloren mit Tobias Hutter auch noch ihren Topscorer. Hutter fällt aller Voraussicht nach für den Rest der Saison aus.

Dabei war zunächst alles angerichtet für einen Heimsieg: Im mit über 300 Zuschauern besetzten Sportzentrum – ein Saisonrekord in Sachen Zuschauerkulisse – legten die Red Hocks gut los und gingen mit einem sehenswerten Schlenzer aus der Distanz durch Raphael Heinzelmann in Führung. Auch spielerisch setzten die Red Hocks das um, was von den Trainiern vorgegeben wurde: Aus einer sicheren Defensive bauten sie das Spiel kontrolliert auf und erarbeiteten sich Chancen – wenngleich auch nicht immer zwingend. Zudem wurden die gefährlichen Konter der Bonner gut unterbunden. In der 6. Minute wurde Heinzelmann ein zweites Mal von Daniel Wipfler bedient und schnürte den Doppelpack. Und mit einem platzierten Schuss ins Kreuzeck stellte Jonas Fellner (16.) sogar auf 3:0.

Dann folgte der Bruch im Spiel der Kauferinger: Topscorer Tobias Hutter wollte gerade zum Schuss für das 4:0 ansetzen und ging (ohne unfaire Einwirkung des Gegners) zu Boden. Mit einer schweren Knieverletzung musste der Leistungsträger aus der Halle getragen werden – und wird, das ist inzwischen bekannt, noch länger pausieren müssen. Eine genaue Diagnose steht noch aus.

Kurz nachdem die Schiedsrichter die Partie für die verbleibenden wenigen Sekunden bis zur Drittelpause wieder freigaben, nutzte Bonn die Gunst der Stunde und verkürzte zum 3:1. Und über den Pausentee hinweg nahmen die Gäste den Schwung mit: Während die Red Hocks zu sehr mit den Schiedsrichtern und sich selbst haderten, drehte Bonn mit fünf Treffern binnen fünf Minuten die Partie und führte plötzlich mit 3:6. „In dieser Phase ist einfach alles für uns zusammengelaufen. Nach den Niederlagen der letzten Wochen hat hier alles gepasst“, erklärte Bonns Verteidiger Johannes Weh, der in der Jugend noch das Trikot der Red Hocks getragen hatte, nach dem Spiel.

Durch einige Umstellungen und die große Unterstützung der Kauferinger Fans auf der Tribüne fingen sich die Red Hocks aber nochmal und kamen doch noch einmal ran: Nachdem abermals Raphael Heinzelmann eingenetzt hatte, traf dessen Bruder Tizian ebenfalls mit einem satten Handgelenkschuss ins Kreuzeck. So keimten durch das 5:6 wieder berechtigte Hoffnungen auf. Doch während die Red Hocks den Ausgleich verpassten, trafen die Dragons mit Kontern zum 5:7 und 5:8. Die Kauferinger nahmen noch den Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler vom Feld - leider vergebens. Bonn traf zum Endstand von 5:9 ins leere  Tor.

Kaufering rutscht mit der Niederlage wieder auf den vorletzten Tabellenplatz ab, der wiederum die Playdowns bedeuten würde. Umso wichtiger wird das kommende Wochenende, wenn die Red Hocks zu ihren letzten beiden Heimspielen der Hauptrunde einladen. Am Samstag, 7. Mai, gastiert um 18 Uhr mit den Red Devils Wernigerode ein weiteres Team in Kaufering, das rechnerisch noch auf die beiden Playdown-Plätze abrutschen könnte. Am Sonntag kommt um 16 Uhr Rekordmeister UHC Weißenfels an den Lech.