Den Kampf zu spät angenommen

Mit einer kämpferisch starken Leistung brachte Leipzig die Red Hocks (vorne links Christian Brücklmayr) erfolgreich in Bedrängnis. Nun müssen die Kauferinger zweimal gewinnen, um den Abstieg abzuwenden.   Foto: Finkenzeller

 

Kaufering - Die Red Hocks Kaufering haben am Samstag das erste Playdown-Finalspiel beim DHfK Leipzig mit 7:6 verloren und liegen somit in der Best-of-Three Serie mit 1:0 im Rückstand. Nun sind zwei Siege am kommenden Wochenende im heimischen Sportzentrum von Nöten, um den erstmaligen Abstieg aus der 1. Floorball Bundesliga zu vermeiden und die Relegation gegen den Vizemeister der 2. Liga aus Lilienthal zu erreichen.

Die Gastgeber aus Sachsen waren von Beginn an sehr laufstark, in den Zweikämpfen das bissigere Team und brachten so die Kauferinger Hintermannschaft ordentlich ins Schwimmen. Lediglich einige starke Paraden von Torhüter David Winzinger hielten das Spiel anfangs torlos. Doch Mitte des ersten Drittels holten die Hausherren zum Doppelschlag aus: Zunächst erzielte Leonhard Gunstheim die Führung und keine zwei Minuten später traf Philip Bollinger mit einem Distanzschuss durch Freund und Feind hindurch zum 2:0. Die Mannen um Kapitän Marco Tobisch waren dagegen offensiv nicht zwingend genug. Es fehlte meist die Durchschlagskraft in der gegnerischen Hälfte und die wenigen Schüsse wurden entweder geblockt oder der starke Torwart der Leipziger parierte sicher. Somit ging es mit einem Zwei-Tore-Rückstand aus Sicht der Red Hocks in die erste Drittelpause.

Im zweiten Spielabschnitt kamen die Kauferinger Floorballer dann mit einer ganz anderen Körpersprache aus der Kabine. Die Zweikämpfe wurden aggressiver und konsequenter geführt, der Gegner früher unter Druck gesetzt und so gelang Maximilian Falkenberger der Anschlusstreffer. Doch lediglich 17 Sekunden später stellten die Gastgeber den alten Vorsprung wieder her. Doch die Red Hocks ließen sich nicht aus dem Konzept bringen, spielten in dieser Phase mutig und belohnten sich mit dem erneuten Anschluss durch Jonas Fellner. Keine Zeigerumdrehung später traf Daniel Szirbeck auf Vorarbeit von Marco Keß zum viel umjubelten Ausgleich. Anschließend hatte die Rote Macht vom Lech die Möglichkeit in Überzahl erstmals in Führung zu gehen. Doch es kam ganz anders. Das Powerplay verstrich ohne Torerfolg und als die Gastgeber wieder komplett waren, schlugen sie erneut doppelt zu. Zunächst markierte Julius Ondruschka den Führungstreffer und kurz danach traf Nils Knothe mit einem Weitschuss nahe der Mittellinie zum 5:3. Die Leipziger spielten mit dem Vorsprung im Rücken clever und nutzten ihre Überzahlmöglichkeit kurz vor Ende des zweiten Drittels zum 6:3.

Das Team um Cheftrainer Markus Heinzelmann nahm sich für die letzten zwanzig Minuten vor, das Spiel mit Kampf, Wille und Leidenschaft nochmal zu drehen, doch es folgte die nächste kalte Dusche. Keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff trafen die Gastgeber zum 7:3. Die Red Hocks mussten nun offensiv mehr ins Pressing gehen, was immer wieder Kontergelegenheiten für die Sachsen ergab. Doch der Druck zeigte Wirkung: Zunächst traf Kapitän Marco Tobisch mit einem Schlenzer ins kurze Eck und als Jonas Fellner zehn Minuten vor Ende das 7:5 erzielte, keimte wieder Hoffnung auf. Fünf Minuten vor Schluss war es erneut Jonas Fellner mit seinem dritten Treffer, der die Red Hocks endgültig wieder zurück in die Partie brachte. Die Kauferinger Floorballer zogen ihren Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers und wollten somit den Ausgleich erzwingen. Die Leipziger verteidigten ihr Tor mit Mann und Maus, ließen zwar einen Pfostenschuss aber keinen weiteren Treffer mehr zu und so blieb es beim 7:6 für die Gastgeber.

Das Fazit nach dem Spiel von Center Marco Keß fiel somit recht kritisch aus. „In den ersten zwanzig Minuten waren wir mental noch im Bus. Das darf uns einfach in einem so wichtigen Spiel nicht passieren. Wir befinden uns mitten im Abstiegskampf, da müssen wir die Grundtugenden wie Kampf, Wille und Leidenschaft von der ersten bis zur letzten Sekunde aufs Feld bringen. Genau das gilt es am kommenden Samstag zu tun“, fährt Keß fort. Anpfiff am kommenden Samstag im Spiel 2 der Serie gegen Leipzig ist um 18 Uhr. Sollten die Red Hocks dieses für sich entscheiden, würde ein Entscheidungsspiel am Sonntagnachmittag folgen – wieder im Kauferinger Sportzentrum, dann um 16 Uhr.