„Thriller“ mit Happy End

Jan Küchli (am Ball) erzielte nach einem Konter das Kauferinger Siegtor gegen Schenefeld. Foto: Finkenzeller

Red Hocks holen gegen Schenefeld ersten Sieg nach regulärer Spielzeit

Kaufering - Am Halloween-Wochenende empfingen die Red Hocks Kaufering Blau-Weiß 96 Schenefeld zum letzten Heimspiel des Kalenderjahres. Wie sich in den Schlussminuten der Partie herausstellte, war das Aufeinandertreffen mindestens genauso ein „Thriller“, wie die zu Halloween ausgestrahlten Horrorfilme.

Das Heimteam legte einen guten Auftakt hin und konnte bereits nach fünf Minuten in Führung gehen. Routinier Daniel Szirbeck, der sein Comeback gab, steckte durch auf die linke Seite zu Jan Küchli, der mit einem feinen Schlenzer sein erstes Bundesligator erzielte. Die Euphorie der Kauferinger Fankulisse war aber nur von kurzer Dauer, denn die Gäste glichen schnell aus – der Startschuss für ein Anzeigetafel-Pingpong, denn fortan an ging es hin und her. Insgesamt verzeichneten die Red Hocks schon im ersten Drittel deutlich höhere Spielanteile, ließen den Floorball gut durch die eigenen Reihen laufen und kreierten mehr Torchancen als der Gegner aus Schenefeld. Trotzdem stand es nach 20 Minuten lediglich 2:2. Den zweiten Kauferinger Treffer hatte Raphael Heinzelmann erzielt.

Das Mitteldrittel war von Strafen geprägt. Von einer 5-gegen-4 Überzahl für die Kauferinger, über ein 4-gegen-4, bis zu einer 3-gegen-4 Unterzahl war alles mit dabei. Keine der Konstellationen führte aber zu einem weiteren Tor. Dem Spiel wurde dadurch jedoch ein wenig den Fluss entnommen und beide Mannschaften mussten zuerst wieder ihren Rhythmus finden. Dem Heimteam gelang das besser und konnte sich mit einer knappen Führung in die zweite Pause verabschieden. Raphael Heinzelmann durchbrach nach einem Querpass von Pascal Rieß die gegnerische Verteidigung und legte auf 3:2 vor.

Es wäre bekanntlich kein guter Thriller, wenn sich nach einem durchzogenen zweiten Akt der Spannungsbogen im dritten Akt nicht noch einmal anziehen würde. So kam Blau-Weiß 96 Schenefeld besser aus den Startlöchern und schaffte, nicht einmal zwei Minuten nach Beginn des letzten Drittels, den erneuten Ausgleich. Kurz darauf konnten die Roten erstmals eine Zwei-Tore-Führung herauszuspielen: Nach Ricardo Wipflers 4:3 erzielte Pascal Rieß im Alleingang sein erstes Bundesligator zur zwischenzeitlichen 5:3-Führung, nach je einem weiteren Treffer auf beiden Seiten stand es 6:4. Die Red Hocks schienen das Spiel voll und ganz im Griff zu haben, doch nach einem Freischlag für Schenefeld und einer weiteren Unachtsamkeit in der Hintermannschaft stand es fünf Minuten vor dem Ende plötzlich 6:6.

Die Karten waren neu gemischt und nun begann die heißeste Schlussphase der laufenden Saison. Martin Rieß machte es seinem kleinen Bruder nach und brachte die Red Hocks erneut in Führung. Eine Minute später folgte wieder das Ausgleichstor der Gäste. Als sich die rund 220 Zuschauer mental schon auf die dritte Verlängerung im vierten Spiel vorbereiteten, setzten die Gastgeber doch noch den „Lucky Punch“, der angesichts der Spielanteile durchaus verdient war: Daniel Wipfler legte bei einem Konter auf den linken Flügel zu Jan Küchli und der Schweizer traf 38 Sekunden vor der Schlusssirene per Direktabnahme zum spielentscheidenden 8:7.

Damit holten die Red Hocks ihren ersten Saisonsieg nach regulärer Spielzeit und schieben sich dank ihres passablen Torverhältnisses auf Platz 8 der Bundesligatabelle vor. Richtungsweisend wird es dann am nächsten Wochenende, wenn die Kauferinger zunächst am Samstag bei den Dragons Bonn und gleich am Sonntag beim TV Schriesheim antreten.