„Große Reifeprobe“ steht bevor

Besonders die Leistungsträger der jungen Fraktion (v. links Martin Rieß, Ricardo Wipfler und Benedikt Richardon) werden am Wochenende gefordert sein, wenn die Red Hocks bei den stärksten Teams der Liga zu Gast sind.   Foto: Finkenzeller

 

Red Hocks gastieren in Weißenfels und Leipzig

Kaufering - Nach einem wenig erfolgreichen Auftakt in Schriesheim stehen den jungen Bundesligafloorballern aus Kaufering an diesem Wochenende gleich zwei riesige Herausforderungen bevor. Am Samstag gastieren die Red Hocks bei Rekordmeister UHC Weißenfels, am Sonntag beim derzeit amtierenden Champion MFBC Leipzig.

Der UHC Sparkasse Weißenfels dominierte in den vergangenen Jahren die Floorball-Bundesliga wie etwa der FC Bayern München im Fußball. Auch in der vergangenen Saison marschierte der UHC ohne Niederlage durch die Liga, ehe das Gastspiel in Kaufering anstand. Lange war das Spiel ausgeglichen, doch im Endspurt bewiesen die Kauferinger den längeren Atem und schlugen den Primus mit 8:5. Warum das im Lager der Roten besonders befreiend wirkte? Dreimal in Folge hatte die Mannschaft von Trainer Markus Heinzelmann an jener Sensation geschnuppert, dreimal hatte man aber denkbar knapp mit einem oder zwei Toren Differenz verloren. „Das war ein irres Gefühl und sicher eines unserer besten Spiele in den letzten Jahren“, erinnert sich Torhüter Kornelius Schmid, der an diesem Tag im Tor stand, an den Sieg im Februar zurück. Entscheidend zum Erfolg beigetragen hatte dabei auch Vereinslegende Maximilian Falkenberger, der inzwischen seine aktive Karriere beendet hat. „So ein Spiel zu wiederholen, wird ganz schwer“, weiß Schmid. „Aber auch damals waren wir der Underdog, warum also soll uns das nicht nochmal gelingen?“

Der UHC Weißenfels jedenfalls präsentierte sich zum Saisonstart bereits in altbekannter Manier: Bei drei ungefährdeten Siegen gegen Berlin, Schenefeld und Wernigerode schossen die Bänker schon über 30 Tore und rangieren an der Tabellenspitze. Zudem scheinen sich die Sachsen-Anhaltiner mit den beiden Finnen Jere Kaartinen und Teemu Kummunmäki sinnvoll verstärkt zu haben, beide sind in der Scorerliste in den Top 20 zu finden.

Ebenfalls noch ungeschlagen ist der MFBC Leipzig, wo die Mannschaft um Kapitän Marco Tobisch am Sonntag gastiert. Die Messestädter hatten sich in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert, sich zum hartnäckigen Weißenfels-Verfolger entwickelt und in der vorletzten Saison schließlich als verdienten Lohn den deutschen Meistertitel gesichert – der in diesem Sommer wegen Corona nicht verteidigt werden musste. Dennoch hat der Verein die mehrmonatige Pause genutzt, unter anderem mit zwei Transfers: Mit dem Finnen Joona Heiskanen konnte ein torgefährlicher Spieler nach Sachsen gelotst werden, der sich beim jüngsten 13:1 gegen Wernigerode gleich viermal in die Scorerliste eintrug. Und noch ein besonderer Neuzugang aus Kauferinger Sicht: Tim Hoidis, der das Floorballspielen einst in Leipzig gelernt hatte und später mit den Red Hocks den Durchmarsch von der Regionalliga in die 1. Bundesliga meisterte, gibt in dieser Saison sein Comeback beim MFBC. „Auf das Wiedersehen mit Tim freue ich mich besonders“, sagt Verteidiger Marco Tobisch. „Auch, wenn er inzwischen zu den älteren Eisen zählt, ist er sicher eine Verstärkung für Leipzig. Seinen Spielwitz und seine Kreativität hat er bestimmt nicht verloren.“

Trainer Heinzelmann muss bei der Fahrt in die „neuen Bundesländer“ auf einzelne Spieler verzichten, darunter auf die Leistungsträger Tobias Hutter und Marco Keß. „Das Wochenende wird vor allem für unsere jungen Spieler eine große Reifeprobe. Ich bin gespannt, wie weit wir schon sind“, sagt der Coach. Anpfiff am Samstag ist um 18 Uhr, am Sonntag um 16 Uhr.