Große Herausforderungen, überschaubare Delle

Die beiden mitgliederstärksten bayerischen Floorballvereine Kaufering und Stern München im direkten Duell: Auch die Red Hocks mussten im Jahr 2020 eine kleine Delle in ihrer zahlenmäßigen Entwicklung hinnehmen. (Foto: Finkenzeller)

Corona-Jahr 2020: Mitgliederentwicklung im Floorball

Bayern – Nicht zu übersehen, aber halbwegs im Rahmen. So stellt sich der Einbruch an Mitgliederzahlen dar, den Floorball in Bayern im Jahr 2020 hinnehmen musste. Ein ähnliches Fazit ziehen auch die Red Hocks Kaufering. Dazu, wie sich der Umstand auswirkt, dass die Hallen auch 2021 bisher fast gänzlich geschlossen bleiben mussten und erst langsam und inzidenzabhängig wieder Trainings anlaufen, liegen noch keine Informationen vor.

Der Floorball Verband Bayern (FVB) hat sich und der Entwicklung seiner Sportart im Freistaat ambitionierte Ziele gesteckt. Diese lassen sich vor allem mit einem Wort zusammenfassen: Wachstum. Wenngleich die im Jahr 2020 ausgebrochene Corona-Pandemie und ihre Begleiterscheinungen auf diesem Kurs etwas ausbremsten, fällt der Schwund überschaubar aus – zumindest auf den ersten Blick. 

„Nach Erhalt aller Mitgliederzahlen hatten wir, mit Stand zum 1. Januar 2021, 1.537 Mitglieder, davon waren knapp 56 Prozent 18 Jahre alt oder jünger“, schildert FVB-Präsident Sebastian Katschke. Das ist in Summe ein Rückgang um 17 Personen und ein eher kleiner Dämpfer in Anbetracht der sehr eingeschränkten Möglichkeiten, die das Jahr 2020 den Floorballern bot. 

Bayernweit gibt es wenige Ausnahmen, doch die allermeisten Mitgliedsvereine des FVB mussten ein kleineres oder größeres Minus hinnehmen, teils sogar im deutlich zweistelligen Prozentbereich. Dass sich das nicht deutlicher auf die gesamtbayerischen Zahlen auswirkt, liegt an einigen Neuzugängen im Vergleich zum Vorjahr: Gemeldete Sportler, die zwar Floorball spielen, deren Vereine selbst aber noch keine Mitglieder im Verband sind. Sie tauchen mitunter erstmals in der Statistik auf. Das sei natürlich erfreulich, findet Katschke. Doch sollten die dadurch ordentlichen Zahlen die schwierige Lage nicht beschönigen.

Denn die eigentliche Bewährungsprobe dürfte – für den Floorball wie für die gesamte Vereinswelt – gerade noch in vollem Gange sein. Zieht sich die Zeit erneut geschlossener Hallen, die seit Beginn der sogenannten Zweiten Corona-Welle andauert, doch nun schon über ein halbes Jahr hin. Erst zögerlich, abhängig von den regionalen Inzidenzwerten und verbunden mit einigem Mehraufwand, ändert sich das aktuell. Dass es die vergangenen Monate waren, die so richtig an die Substanz gingen, spüren wohl viele Sportler, so Katschke. Ob sich das am Jahresende auch in den Mitgliederzahlen niederschlagen wird, bleibe abzuwarten.

Bei den Red Hocks Kaufering stehen 22 Abmeldungen im Kalenderjahr 2020 elf Neu- oder Wiederanmeldungen gegenüber. „Natürlich ist es unser Wunsch, möglichst vielen Sportlerinnen und Sportlern Floorball näher zu bringen, insofern ist jeder Abgang unter unseren rund 270 Mitgliedern schade“, erklärt Jessica Schwarz, die die Zahlen der Sparte im VfL Kaufering im Blick hat. „Schön ist es, dass in den wenigen Wochen halbwegs uneingeschränkten Trainings- und Spielbetriebs im Jahr 2020 doch einige Neuanmeldungen bei uns eingegangen sind. Insofern sind wir zuversichtlich, vor dem Hintergrund hoffentlich weiterhin möglicher Lockerungen bald wieder wachsen zu können.“