Knifflige Aufgabe gelöst

Zwei wichtige Tore steuerte Johannes Probst zum 6:3-Sieg seiner Red Hocks in Wernigerode bei. (Foto: Finkenzeller/Archiv)

Zwei wichtige Tore steuerte Johannes Probst zum 6:3-Sieg seiner Red Hocks in Wernigerode bei. (Foto: Finkenzeller/Archiv)

Dank Disziplin und Powerplay: Red Hocks bestehen in Wernigerode

Kaufering – Einen hart erkämpften Sieg haben die Red Hocks Kaufering beim direkten Verfolger Wernigerode eingefahren. Glanzvoll war dieses 6:3 zwar nicht – dafür aber wichtig. Am Ende machten ein Plus an Disziplin und eine starke Powerplay-Quote den Unterschied.

Der Blick auf die Schussstatistik verriet es: Nachdem die Red Hocks mit Ach und Krach und einer 5:3-Führung aus den ersten beiden Spielabschnitten gekommen waren, fanden sie erst im letzten Durchgang zu ihrer angestrebten Dominanz. „Wir wollten die Kontrolle behalten und die Konter der Red Devils unterbinden“, schildert Verteidiger Joe Föhr, „das ist uns leider erst im letzten Drittel so richtig gelungen“. „Es war insgesamt nicht unsere beste Leistung“, blickt auch Trainer Henrik Nordström auf zu viele technische Fehler, die die Gastgeber zu gefährlichen Abschlüssen einluden.

Einen richtig wilden Schlagabtausch lieferten sich beide Teams im zweiten Durchgang. Zuvor hatte Toni Lahtinen einen Abpraller verwertet (16.), ehe Wernigerodes Topscorer Paul Sundt Kauferings zu luftig sortierte Defensive bestrafte (20.). Als dann Johannes Probst binnen sieben Sekunden zwei Ballgewinne mit zwei Treffern krönte (29.), schienen sich seine Red Hocks erstmals abzusetzen. Umso mehr, als dass die Red Devils sich darüber derart echauffierten, dass auch noch ein Kauferinger Powerplay folgte und Benedikt Föhr (31.) auf 4:1 erhöhte. 

Stabilität brachte das zunächst aber keine. „Das zweite Drittel war chaotisch“, ärgert sich Coach Nordström. Gerade einmal rund eineinhalb Minuten brauchte Wernigerode, dann war der Anschluss durch Sullyvan Schröder (31.) und Lukas Kastner (32.) wiederhergestellt. Dass Benedikt Föhrs Pass in einer weiteren Überzahl drei Sekunden vor der nächsten Sirene noch Calli Rieß fand, sorgte wieder für etwas Abstand auf der Anzeigetafel und klarere Köpfe in der Kabine.

Dieses 5:3 verwalteten die Kauferinger dann im letzten Durchgang clever. „Wir haben die gegnerische Härte gut angenommen und gleichzeitig die Ruhe bewahrt“, lobt Joe Föhr. Eine Besinnung auf die Basics beobachtete Nordström: „Harte Arbeit und schlaue Entscheidungen haben uns die Kontrolle zurückgebracht.“ Gut zwei Minuten vor Schluss machte Tobias Hutter in Überzahl – erneut hatte sich Wernigerode zuvor zu ungehalten beschwert – den Deckel drauf.

„Gute Teams finden auch dann einen Weg ihre Spiele zu gewinnen, wenn sie sich hart tun“, lobt Kauferings Trainer. „Wir wollen natürlich immer unsere bestmögliche Leistung zeigen – heute hat das nicht geklappt, aber für drei wichtige Punkte hat es gereicht“, so Nordström. In der neuen Trainingswoche und insbesondere am kommenden Wochenende gelte es wieder die Kurve zu bekommen.

Denn mit dem Gastspiel am Samstag bei den Black Wolves aus Dessau (18 Uhr) steht den Lechfloorballern die nächste haarige Aufgabe bevor. Zwar klafft in der Tabelle nun erstmals eine kleine Lücke zwischen den beiden Spitzenteams München (sieben Spiele, 19 Punkte) sowie Kaufering (sechs Spiele, 16 Punkte) und den dahinter liegenden Teams – doch zählt der nächste Gegner zu den schärfsten Verfolgern. 

„Wir müssen uns wieder disziplinierter an unsere Vorgaben halten“, fordert Calli Rieß. Auch beim Powerplay sehe er trotz der jüngst starken Ausbeute noch Luft nach oben. „Wenn wir in der Tabelle ganz nach vorne wollen, sind drei Punkte in Dessau Pflicht – wir wollen unsere Siegesserie fortsetzen.“

Text: FVB